Ausbrecher & Komplizen – wie alles begann
Ausbrecher & Komplizen – wie alles begann
Also ich persönlich bin immer sehr neugierig, wer hinter einem Unternehmen steht, wie sich alles entwickelt hat, kurz gesagt: Wie ist die Geschichte? Nun ja, das gibt es sicher von jedem großem Unternehmen, z.B. habe ich das Buch von Dirk Rossmann gelesen und es ist schon spannend, wie aus einem kleinen Laden eine große Drogeriekette wurde.
Unsere Geschichte füllt kein Buch und die „Ausbrecher & Komplizen“ sind immer ein kleines Unternehmen geblieben, das aber in diesem Jahr, 2024, schon 20 Jahre alt wird.
Also zurück nach 2004: Ich bin 32 Jahre alt, seit 4 Jahren verheiratet, vor 1 Jahr Haus gebaut und eingezogen und seit 7 Jahren als Sozialpädagoge Mitarbeiter in der Jugendbildungsstätte Kupferberg in Detmold – Heidenoldendorf. Dort haben wir jeden Montag ein oder zwei Schulklassen zu sogenannten Orientierungstagen begrüßt und vier Tage lang persönlichkeitsbildend und teamfördernd mit ihnen gearbeitet. Unsere Methoden waren dabei vielfältig und möglichst abwechslungsreich. In diesem Jahr entdeckte mein Kollege Stefan Preker im Internet ein Krimispiel, dass man kostenlos herunterladen konnte: „Mord im Leuchtturm“ von Stefan Kessler. Ich glaube, Stephan war damals Student und hat das einfach mal aus Lust und Laune geschrieben. Ich selber kannte Krimispiele noch überhaupt nicht, wir haben das dann mal mit Schülern ausprobiert und es war toll.
Und da hat uns dann die Leidenschaft gepackt, einfach mal selbst ein Krimispiel zu schreiben. Und so entstand vor 20 Jahren „Familie Seebrück“ (bis heute tatsächlich unser beliebtestes Spiel, was wir immer noch gerne auch bei Firmenevents nutzen). In der ersten Version gab es die Texte für die Rollen und einzelne Hinweise auf ausgeschnittenen Karten. Anders als aber bei „Mord im Leuchtturm“ wollten wir „richtige Beweise“ haben, also haben wir uns Beweise „zusammengebastelt“, z.B. eine Urkunde in einem Bilderrahmen, ein handgeschriebener Liebesbrief und ein aus Papier gedrehter Joint (ohne Inhalt natürlich). Tatsächlich hat unser Spiel den Jugendlichen viel Spaß gemacht, es war spannend und anspruchsvoll genug.
Daraufhin habe ich mich entschlossen, dass wir das Spiel ja auch im Internet verkaufen können. Da mein Arbeitgeber kein Interesse hatte, das über unsere Einrichtung laufen zu lassen, habe ich mir die Erlaubnis geben lassen, ein eigenes Gewerbe dafür anzumelden. Und so entstand „Kupferberg Kreativ“. Kupferberg für die Verknüpfung zu dem Namen uns, unserer Bildungsstätte.
Am Anfang habe ich das dann einfach mal bei Ebay angeboten und die Spielanleitung und die Texte per Mail verschickt. Dazu die Anweisung, wie man sich die passenden Beweise bastelt.
Ein Kunde, Markus Gröschel, hat das „Beweise basteln“ dann aber so umgesetzt, dass er Grafiken gestaltet hat. Davon war ich sehr begeistert und noch mehr, dass er uns seine Arbeit kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Und so kam es dann, dass ich begonnen habe, seine erstellten PDF zu Hause auszudrucken, zu falten, zu schneiden, einzulaminieren und zu sortieren und so den interessierten Kunden als fertiges und gedrucktes Spiel zur Verfügung zu stellen.
Das verrückte war: Ich habe das auf meinem einfachen Heim-Tintenstrahldrucker (!) gemacht. Unendliche Patronen sind dabei drauf gegangen und unzählige Tintenreinigungsvorgänge. Ich sehe noch meine im Jahr 2005 schwangere Frau Angelika vor mir, Charakterhefte falten, Beweiszettel schneiden und in Umschläge sortieren.
Am Anfang war es ja auch nur ein Spiel, aber die Nachfrage war gut und so kamen schnell weitere dazu. In der Jugendbildungsstätte haben meine Kollegin Gitta Fabritz (heute Hesse) die Fälle geschrieben und ausprobiert und zu Hause haben Angelika und ich jeden Abend gedruckt, sortiert und für den Versand verpackt. Mittlerweile hatten wir Markus Heßbrügge auch einen neuen Kollegen bekommen, der technisch super talentiert war und der dann Layout übernommen hatte und uns auch den ersten richtigen Webshop eingerichtet hat.
Den Namen „Kupferberg Kreativ“ habe ich dann im Laufe der Jahre in „Ausbrecher & Komplizen“ umgetauft, da dieser das breite Portfolie besser abdeckt.
Was dann in den2 Jahrzehnten so alles nach der Gründung passiert ist, lest ihr in den weiteren Blog-Artikeln.